Barbarafeier 2017

Am letzten Donnerstag vor dem Namenstag der heiligen Barbara trafen sich wieder über 120 Artilleristen der Bundeswehr und Blauen Funken im Turm, um vor allem ihren jeweiligen Führungsriegen den Spiegel vorzuhalten. Seit über 25 Jahren wird gemeinsam im Andenken an die heilige Barbara gefeiert, so wie es die Artilleristen im Namen ihrer Schutzpatronin an vielen Orten der Welt tun.

Längst haben sich im Turm Freundschaften gebildet, die man zu Beginn mit einem kräftigen Schluck Artilleriefeuer aufleben ließ. Der Hochgenuss, ein perfekt eingelegtes und über offenem Feuer von den Artilleristen gegrilltes 400g Schwenksteak, ließ den Gästen gleich die Stimmung höher schlagen. Mit einem dreifachen ZU…Gleich fiel der Startschuss zu einem grandiosen Programm.

Zu Beginn gab es ein Jubiläum zu feiern: Der Barbarachor der Artilleristen feierte sein 10-jähriges Jubiläum. Mit bekannten Melodien aus dem Karneval und eigenen Texten, die Artilleristen wie Funken in den Mittelpunkt stellen, wurde der Turm bald schon aus den Angeln gehoben. Ohne Zugaben war für den Barbarachor kein Ende denkbar.

Im letzten Jahr schmerzlich vermisst und nun wieder dabei, unser “Ahle Funk“ dargestellt von Toni Henseler. In seiner unnachahmlichen Art fesselte er das Publikum und zog es von Lachsalve zu Lachsalve. Ob es die schwere Last einer Gesellschaftsreise war, die Vielzahl frei und vor allem unterschiedlich gestalteter Freizeitkleidung der Funken – mal mit Adler, mal ohne, mal mit Namen, mal ohne usw., kein Thema ist unserem „Ahlen Funk“ zu brisant. Wie es sich für einen „Ahlen Funk“ gehört, war auch Nachdenkliches genauso in seiner Rede dabei. Ob man viele Bewerbungen und Mitglieder nicht nutzen kann, um die Arbeit der Blauen Funken auf mehr Schultern zu verteilen? So ließe sich doch wohl Aufnahme wie Mitgliedschaft gerechter gestalten. Zum Abschluss kam die Social Media- und Smartphone-Epidemie auf Sitzungen und Veranstaltungen nicht ungeschoren davon. Die von ihm inszenierte Hashtag-Serie ließ seine Zuhörer mit ungeteilter Begeisterung zurück. Diesen Vortrag werden viele in Erinnerungen halten und wir dürfen gespannt sein, was die Zukunft des “Ahlen Funk“ so bringt.

Schlag auf Schlag ging es weiter mit einem Programmteil der Artilleristen. Mit einer ganz besonderen Nachrichtenshow zur “Zukunft der deutschen Artillerie“ setzten sie fort. Die Wiener Schmäh im Tonfall des live moderierenden Nachrichtensprechers kommentierte die Entwicklungen im Amt für Heeresentwicklungen in unnachahmlicher Weise. So konnte auch unsere Verteidigungsministerin sicher sein, dass sie mit ihren Entscheidungen ein willkommenes Opfer der satirischen Show wurde. Zum Bildmaterial wurden Schlager unterlegt, die nicht besser hätten passen können. Bei bester Stimmung ging es so von Schlagzeile zu Schlagzeile.

Wie schon in den Vorjahren stand auch diese Feier unter dem Motto der kommenden Session “Mir Kölsche danze us d´r Reih´“. Daher war eine Tanznummer im Programm geradezu ein Pflichtteil. Mit dem Funkentanz sollten vor allem die Vorgesetzten ihre Fähigkeiten beweisen. So zog mit passender Marschmusik ein Trupp aus je vier Artilleristen und Blauen Funken auf die Bühne, um zu sehen, wie sich die Kanoniere Felber und Schade bewähren würden.

Aufstellen und Wibbeln wurde noch recht gut bewältigt und der Start in den Funkentanz schien ganz passabel bis… Ja bis die Musik aufhörte und die Kanoniere ausgetauscht wurden: Felber und Schade mussten in die erste Reihe. Die Musik wurde rasch zwischen schnell und langsam variiert, die Funken dazu instruiert, auch mal aus der Reihe zu tanzen… So schnell können auch Führungskanoniere aus der Reihe tanzen. Zum Abschluss schließlich übernahm Kanonier Felber den Befehl. So konnten Artilleristen zeigen, dass sie doch noch etwas in Ordnung bringen können.

Wie im Fluge war die Zeit vergangen und zum Abschluss stand der Höhepunkt der Feier an, der Auftritt der “Heiligen Barbara“. Geleitet von ihren Knechten und akustisch durch Fanfaren angekündigt, bahnte sie sich ihren Weg zur Bühne. Garniert mit überraschenden Trinksprüchen brach die Barbara auch dieses Jahr so manches Schweigen. War bei den Blauen Funken die Fürsorge um die neue Marie ein Thema, erinnerte sie die Artilleristen an ihr gemeinsames Segeln. Ob politische Korrektheit bei der Artillerie oder die Erwartungen an das bevorstehende Jubiläumsjahr der Funken, nichts entging Barbaras scharfer Zunge. Auch die unterschiedliche Bewerberlage, knapp bei der Artillerie und ständig wachsend bei den Funken, kommentierte sie mit mahnendem Zeigefinger.

Schließlich wurden zum Abschluss die Kanoniere Felber und Geist als Zeichen ihrer langjährigen Verdienste um die Barbarafeier zu Ehrenkanonieren ernannt.

„Wirklich eine tolle Barbarafeier“, wie sehr viele Besucher meinten, war damit noch lange nicht zu Ende. Bis nach Mitternacht feierten die Kanoniere einen rundum kameradschaftlichen Abend.

Text: Prof Dr. Bruno Horst / Dr. Armin Hoffmann  | Fotos: Knut Walter