“Tour en et Jröne…“

Die Erlebnisfahrt der Inaktiven Mitglieder führte in diesem Jahr in die Eifel.

Im vollbesetzten Reisebus, darunter 29 Inaktive Mitglieder und Gäste aus anderen Gesellschaftsteilen, starteten wir am 04. Mai 2019 um 9:30 Uhr “En et Jröne“ zur Erlebnisfahrt in die Eifel. Wie schon im letzten Jahr war es wieder eine gelungene Kooperation mit dem Förderverein Kölner Rheinpark, die für beide Seiten einen günstigen Teilnehmerbeitrag durch einen vollen Bus garantiert.

Die Wetterprognosen waren schon am Vortag wenig einladend. Doch durch entsprechende Kleidung gut gerüstet ließ sich niemand von der Teilnahme abhalten, wenn auch bei der Hinfahrt die tief verschneite Winterlandschaft der Eifelhöhen etwas irritierte.

Als wir dann im Tal am Mühlenzentrum der historischen Wassermühle in Birgel ankamen, sah die Welt schon wieder anders aus und sogar die Sonne blinzelte ab und zu aus kleinen Wolkenlücken. In zwei Gruppen wurden wir durch die verschiedenen Teile des Mühlenzentrums, die Getreidemühle, Ölmühle, Senfmühle, Mühlenbäckerei, ein Sägewerk, das Wirtshaus zum Sägewerk sowie den großen urigen Festsaal mit Schnapsbrennerei geführt. Ältester Teil auf diesem Gelände ist die immer noch aktive Getreidemühle aus dem 13. Jahrhundert. Die vielen ledernen Antriebsriemen, Lenk- und Umlenkrollen in den verschiedenen Mühlen erfüllen noch ihre Funktion, wenn auch meistens nicht mehr durch Wasser, sondern Elektromotoren angetrieben.

Jung und Alt kann hier in Kursen selbst tätig werden, im Backhaus aus dem Jahre 1928 selbst Brot im holzbefeuerten Ofen backen, in der Senfmühle den Mühlensenf herstellen oder in der Ölmühle aus dem Jahre 1843 eigenes frisches Öl aus Haselnuss, Kürbiskernen und Raps pressen. Als letzte Mühle wurde das Sägewerk mit einem 100jährigen horizontalen Gatter auf das Gelände transportiert, das noch Hölzer für den Umbau oder die Restaurierung herstellt.

Weiter ging es nun erst mal zum Mittagessen in die Pizzeria “La Sirena da Franco“ in Stadtkyll, wo wir in einem großen Saal genug Platz für eine gesellige Gesprächsrunde hatten und sich jeder am Buffet mit Schnitzeln und viel Gemüse sattessen konnte.

Dritte Station der Reise war nun in Hillesheim-Unterbettingen das Hofgut von Landwirt René Blum, der als engagierter Vertreter erneuerbarer Energien, insbesondere mit seiner großen Biogasanlage, bekannt ist. Er erläuterte uns sehr engagiert die Rahmenbedingungen der heutigen Landwirtschaft und die Bedeutung der Biogaserzeugung mit deren ökologischen und ökonomischen Effekten.

Er produziert und verarbeitet alle für die Biogaserzeugung notwendigen Stoffe in seinem Betrieb selbst und nutzt nicht nur die daraus entstehende Stromerzeugung sondern insbesondere auch die thermische Energie durch die Investition in ein Nahversorgungsnetz, an das inzwischen 75 Haushalte in Unterbettingen angeschlossen sind, die jetzt kostengünstiger als bisher mit der erzeugten Wärme versorgt werden. Mit dem Bau der Versorgungsleitungen wurde ein Glasfaserkabel gelegt, mit dem die kleine Ortschaft nun über einen Industriestandard einer DSL-Verbindung von bis zu 500 Megabytes/Sekunde verfügt.

Sehr beeindruckt und mit vielen neuen Erkenntnissen gefüttert, ging unsere Fahrt nun weiter zu unserer letzten Station in Gönnersdorf. Hier waren wir zu Gast bei der Familie Vietoris. In einer großen Halle erwartete uns nicht nur Kaffee und köstlicher Kuchen, sondern um uns standen wie eine Dekoration edelste Fahrzeuge. In der Mitte ragte ein großer Hubschrauber von einer mobilen Plattform, mit der er aus der Halle zum Start gezogen werden kann. Daneben gruppierten sich ganz besondere automobile Schätze, die das Herz eines jeden Autofans höherschlagen lassen. Hintergrund ist u.a., dass Sohn Christian Vietoris bis 2016 sehr erfolgreich Automobilrennen gefahren ist, schon ganz früh mit dem Kart, in der Formel BMW und dann Formel 3 (Vize-Europameister 2009), zuletzt in der DTM-Serie für Mercedes.

Die Gelegenheit, die Fahrzeuge auch genauer zu inspizieren, wurde dann auch für ein ausgiebiges Foto-Shooting genutzt, bis wir uns mit einem ganz herzlichen Dank an den Gastgeber und einem Blaue-Funken Orden wieder auf die Rückfahrt nach Köln machten.

Fazit: Es war eine schöne Tour, die dem Namen “Erlebnistour in die Eifel“ gerecht wurde.

Text: Michael Eppenich | Fotos: Angelika Schmitten · Michael Eppenich