Gräberbesuch 2022

Am Treffpunkt vor dem Haupteingang des Friedhofs Melaten war schon sehr früh erkennbar, dass sich dieses Mal eine große Teilnehmerzahl einfinden wird. Es waren dann mehr als 150 Funken – sehr viel mehr als in der Vergangenheit – die sich um 14:00 Uhr in einer langen “Prozession“ auf den Weg machten, um den verstorbenen Funkenkameraden zu gedenken, an der Spitze die Regimentsfahnen und -standarten, eine musikalische Begleitung durch Trompete (David Steinschulte) und Posaune (Thorsten Koch) und die Gestecke, die alljährlich stellvertretend für alle verstorbenen Funken an den Gräbern unserer verstorbenen Präsidenten Heinz Roth, Gustav Göbbels und Hanns Göbbels niedergelegt werden. Leider konnten die sonst beteiligten Trommler durch den Stau einer Vollsperrung nicht mehr rechtzeitig dabei sein.


Bei seiner Begrüßung an der ersten Station, dem Grab von Heinz Roth, sprach unser Präsident und Kommandant Björn Griesemann die Bedeutung des Gräberbesuchs gerade in der heutigen von der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine beeinflussten schwierigen Zeit an, insbesondere aber auch das Anliegen der Funken, die verstorbenen Kameraden nicht zu vergessen und durch unsere Erinnerungen präsent zu halten. Unser Vizepräsident Dr. Armin Hoffmann verlas die Namen der seit dem letzten Gräberbesuch verstorbenen Funken.


Unser Präsident und Kommandant Björn Griesemann hob in seiner Rede die Bedeutung des Gräberbesuchs für das Funkenleben hervor
Der Umgang der Kölner mit dem Thema “Tod“ war Inhalt der Ansprache unseres Regimentspfarrers an der zweiten Grabstelle

Weiter ging es in den Ehrenfelder Teil des Melatenfriedhofs zu den Gräbern von Gustav Göbbels und Hanns Göbbels. Unser Regimentspfarrer Mike Kolb ergänzte die Niederlegung des Gesteckes durch besinnende Worte. In seiner Andacht sprach er von der Grenze zwischen Leben und Tod und den besonderen Umgang der Kölner mit diesem Thema.

Der Gräberbesuch war an dieser Station in diesem Jahr nicht beendet, sondern führte weiter zu einer Stelle am Hauptweg nahe der Gräber von Karl Küpper und Willy Millowitsch, die bereits kenntlich gemacht wurde, um darauf eine Grabstätte für die Blauen Funken zu errichten. Gestiftet wird die Grabstätte von der Familie Griesemann. Björn Griesemann erläuterte die Beweggründe, im Sinne seines verstorbenen Vaters Peter Griesemann, diese nachhaltige und langfristig gesicherte Stiftung vorzunehmen. Sie soll nicht nur als eine zentrale Gedenkstätte für die verstorbenen Funken, sondern auch als würdige Grabstätte für bedürftige Funken dienen. Berührt und sehr spontan spendeten die anwesenden Funken – auf einem Friedhof sicherlich ungewöhnlich – einen langanhaltenden Applaus.


Der Platz für die zukünftige Gedenkstätte der Blauen Funken befindet sich an einem zentralen Platz des Friedhofs

Unser Präsident und Kommandant bedankte sich abschließend bei unserem Regimentspfarrer Mike Kolb sowie allen an der Durchführung des Gräberbesuchs Beteiligten, besonders dem Organisator Hans Fey. Beendet wurde der Gräberbesuch mit dem Lied “Amazing Grace“, gespielt mit Trompete und Posaune von unseren beiden Musikern.

Das Angebot, nach dem Gräberbesuch noch bei unserem Mitglied Uwe Esser im Peters Brauhaus zur Pflege der Gemeinschaft und “Nachbesprechung“ des Gräberbesuchs einzukehren, wurde erfreulicherweise von einer großen Anzahl von Funken wahrgenommen.


Text: Michael Eppenich
Photos: © Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V. / Michael Nopens